-> Die Lippebiker

Reisetagebuch Finnmark und Barentssee

{Norwegen}
Mittwoch, 04.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Kiel 418 km

Um 13:00 starten wir bei Sonnenschein in Lippstadt. Birgit und Artus verabschieden uns. Am Abend vorher haben wir uns noch bei Ivo und Carola angemeldet, so dass unser erstes Ziel Henstedt-Ulzburg heißt. Nach Kaffee und Abendbrot (noch einmal vielen Dank dafür) brechen wir dann auf zum Fährhafen nach Kiel. Gegen 23:00 können wir an Bord, die Fähre selbst legt erst um 3:00 am nächsten Morgen ab. Viele finnische und russische Motorradfahrer sind nach einer "Südeuropa-Tour" auf dem Weg nach Hause.

Abfahrt Auf der Fähre Kabine
Donnerstag, 05.07.2012 {Wetter}Tagesziel: auf See  

Diesen Tag verbringen wir auf See. Die Fährfahrt mit der Finnlines dauert 27 Stunden. Wir haben das Mahlzeitenpaket gebucht und sind daher einen großen Teil des Tages mit Essen beschäftigt, immer leckeres Buffet! Den Rest der Zeit verbringen wir auf Deck (Anette) bzw. mit Lesen in der doch recht geräumigen und hellen Außenkabine (Volker). Zwischendurch immer mal wieder ein gemeinsames Bier auf Deck. Sauna und Fitnessraum werden von uns gänzlich ignoriert.

Abendstimmung Auf der Fähre Bier oder Sauna Fracht
Freitag, 06.07.2012 {'Wetter}Tagesziel: Joensuu (SF) 552 km

Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir gegen 8:45 die Fähre. Zuerst geht es über die E18 und die RV 6 in Richtung Osten. In Imatra sind wir nur noch ein paar Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Jetzt verlassen wir die größeren Straßen, um die Schönheit der finnischen Seenlandschaft zu genießen. Über die Nebenstraßen 438, 474 und 476 gelangen wir nach Joensuu. Immer wieder führen die Straßen an Seen vorbei, auch eine Fähre liegt auf dem Weg. Kaffeepausen sind oft ein Erlebnis, da die Lokalitäten meistens nicht nur ein Cafe sind, sondern oft auch noch Ausstellungsräume und andere Sehenswürdigkeiten haben. In Joensuu suchen wir uns ein Hotel. Abends bummeln wir durch die Stadt, am See wird Live Musik gespielt und die Biergärten sind voll mit jungen Leuten. Getrunken wird hier anscheinend recht viel!

Kaffeepause Kaffeepause Finnische Seenplatte Hotel in Joensuu
Samstag, 07.07.2012{Wetter}Tagesziel: Vuokatti (SF) 362 km

Heute sind wird den ganzen Tag auf der Via Karelia durch Karelien unterwegs. Die Straße 522 von Ilomantsi nach Lieksa führt immer an der russischen Grenze entlang. Irgendwann ist die Straße nur noch unbefestigt und wir fahren fast 30 km auf groben Schotter. Weitere 20 km sind in absolut desolatem Zustand mit unzähligen Schlaglöchern, dann plötzlich wieder bester, griffiger Asphalt!
Rechts und links des Weges nur Wald, sehr oft auch radikal abgeholzt. Wir sind meistens allein unterwegs, hin und wieder begegnet uns ein einheimisches Fahrzeug.
Gegen 17:00 erreichen wir das Hotel Vuokatinhovi in Vuokatti, das wir am Abend zuvor per Internet gebucht haben. Da irgendetwas in dem für uns reseviertem DZ defekt ist, bekommen wir für den gleichen Preis eine super ausgestattete Hütte mit Küche, Dusche und WC. So können wir uns abends etwas kochen, anschließend machen wir einen Spaziergang am See und schauen uns die weitläufigen Freizeitanlagen von Vuokatti an. Die Hauptsaison ist hier eindeutig der Winter.

Via Karelia Karelien Karelien Entlose Straßen
Erinnerung an Grenzkrieg Abgeholzt Abgeholzt Hütte in Vuokatti
Sonntag, 08.07.2012 {'Wetter}Tagesziel: Kemijärvi (SF) 437 km

Wir dürfen heute schon bei Regenwetter losfahren. Den ganzen Vormittag regnet es dann auch leicht weiter, aber Dank der wetterfesten Kleidung kein Problem. Nur die armen Mopeds: Der Staub der gestrigen unbefestigten Straßen bildet jetzt durch das Wasser eine recht feste Schutzschicht! Wir fahren weiter auf der Via Karelia, vorwiegend auf der E63. Das erste Tankstellenproblem tritt auf! Laut Landkarte liegen zwar Orte auf unserer Strecke, aber sie sind kaum als solche erkennbar und haben natürlich keine Tankstelle. Als wir endlich in Kuusamo ankommen, haben wir mehr als 350 km auf der Uhr, seit 50 km leuchtet die Reservelampe. Noch mal Glück gehabt! Kurz vor Kemijärvi überfahren wir den Polarkreis auf der E63. An den Artic Circle wird hier nur durch eine Skulptur erinnert. Sucht man mehr Action, muss man die E75 über Rovaniemi nehmen.
Das am Abend zuvor reservierte Hotel Uitonniemen Rantahotelli in Kemijärvi ist ein hübscher Holzbau direkt am See. Das Zimmer ist urgemütlich und lädt zu einem Leseabend ein. Ausgestattet ist es mit einem Elektroschocker für die Mücken, die hier eine richtige Plage sind. Trotzdem wird vorher aber noch eine kurze Stadtbesichtigung in Angriff genommen, bei der dann auch Gelegenheit für ein leckeres Abendessen ist.

Karelien Karelien Karelien Am Polarkreis
Am Polarkreis Kemijärvi Kemijärvi Kemijärvi
Hotel in Kemijärvi Camping Torghatten Hotel in Kemijärvi Hotel in Kemijärvi
Montag, 09.07.2012{Wetter}Tagesziel: Inari (SF) 320 km

Nach einem sehr üppigen und guten Frühstück geht es bei tollem Wetter weiter. Die heutige Etappe ist recht eintönig. Über die E63 und E75 geht es stur Richtung Norden. Gegen 15:30 erreichen wir den Hauptort am Inarisee. Im Ort gibt es außer mehreren Souvenirläden auch das Sami-Museum, wo wir bei einem Besuch viel über die Lebensweise und Kultur der Samen erfahren.
Im Hotel Restaurant direkt am rauschenden Juutua-Fluss gönnen wir uns heute etwas aus der heimischen Küche, Rentiersteak bzw. Rentiergeschnetzeltes, beides sehr lecker.
Hier können wir auch zum ersten Mal die Mitternachtssonne so richtig erleben.

Rentiergefahr Ganz schön kalt Hotel in Inari Inarisee
Samenmuseum Nur 13 Grad! Abends um 23 Uhr in Inari Abends um 23 Uhr in Inari
Dienstag, 10.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Kirkenes (N) 339 km

Kurz hinter Inari biegen wir ab auf die Straße 971 nach Norwegen. Die Fahrt auf der gut ausgebauten Straße ist ein Erlebnis. Unzählige Seen liegen rechts und links der Straße. Man weiß gar nicht, wohin man schauen soll. Überall verstreut befinden sich kleine Häuschen, die mitten im nirgendwo stehen. Dazu herrscht so gut wie kein Verkehr. Im einzigen Ort an der Strecke, Sevettijärvi, legen wir ein Kaffeepause ein.
Östlich von Kirkenes finden wir Unterkunft im Sollia Gjestegård, wo wir ein kleines DZ mit Bad und Küche bekommen.
Kirkenes selbst ist kein schöner Ort. Während des 2.Weltkrieges wurde er von den Deutschen zerstört, später von den Russen befreit. Heute lebt die Stadt vorwiegend vom Handel mit Russland.
Unvergesslich wird uns sicher die abendliche Tour nach Grense Jakobselv bleiben. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir über die Straße 886 an die Barentssee, einer faszinierenden Panoramastrecke vorbei an Seen und durchs Fjell. Das letzte Stück verläuft direkt an der russichen Grenze entlang und ist unbefestigt.
Die Straße endet auf einen kleinen Parkplatz direkt an der Barentssee, den Wohnmobile gerne zum Übernachten nutzen. Wir haben Glück und können Belugawale beobachten, die sich nahe der Küste tummeln. Schade, dass wir keine Ferngläser dabei haben!

Auf der 971 nach Norwegen Auf der 971 nach Norwegen Letzte Rast in Finnland Endlich in Norwegen
Die 886 nach Grense Jakobselv Die 886 nach Grense Jakobselv Die 886 nach Grense Jakobselv Kirche in Grense Jakobselv
Endziel Parkplatz Die Barentssee Die Barentssee Grenze nach Russland
Mittwoch, 11.07.2012{Wetter}Tagesziel: Kirkenes (N) 242 km

Eine weitere Panoramastraße führt von Kirkenes aus ins Pasviktal. Die RV 885 führt 140 km entlang am Pasvikelva bis nach Nyrud. Die Grenze nach Russland wurde mitten durch den Fluss gezogen. In Bjørnevatn führt die Straße an stillgelegten Grubenanlagen vorbei. Von einem ehemaligen Wachturm in Skoltevatn hat man eine gute Aussicht auf die russische Stadt Nickel. Im Wachturm befindet sich im Sommer auch das Cafe Auf der Höhe 96, wo wir Rast bei Kaffee und Waffeln machen. Der Zustand dieser landschaftlich schönen Straße ist allerdings katastrophal: Bodenwellen, Risse und Schlaglöcher. Am Ende der Straße treffen wir einen jungen norwegischen Grenzsoldaten, der uns bereitwillig Interessantes über seinen Job erzählt und sich auch ansonsten gern von Volker ausfragen lässt. Findet man unterwegs ein Geschäft oder eine Tankstelle, dann sind es meistens Multifunktionsgebäude mit Tankstelle, Geschäft, Cafe, Post, Bibliothek, Videothek und allem anderen, was man sich so vorstellen kann.

Kirkenes Hurtigrute in Kirkenes Russische Stadt Nikel Blick nach Russland
Kaffeepause Heuernte Straße durch Pasviktal Straße durch Pasviktal
Eispause Abraumhalden Pasviktal Pasviktal
Donnerstag, 12.07.2012"{'Wetter}Tagesziel: Vardø 262 km

Von Kirkenes geht es auf der E6 bis Varangerbotn, oft an Fjorden entlang mit tollen Aussichten. In Neiden am Neidenelva tummeln sich die Lachsangler und Fotografen. Hier werden die Lachse beim Bewältigen der Stromschnellen fotografiert oder auch gern gefangen.
In Varangerbotn biegen wir ab auf die E75 nach Vardø. Diese Straße führt auf der kompletten Länge am Varangerfjord entlang und ist landschaftlich mal wieder ein Traum. Leider ist es bewölkt und sehr kalt, das Visier ist ständig nass von der hohen Luftfeuchtigkeit. Vardø, das auf einer Insel liegt, erreicht man nur durch den 2,5 km langen Vardøtunnel. Die Stadt liegt als einzige Westeuropas innerhalb der Arktischen Klimazone! Wir besichtigen hier die Festung Vardøhus mit ihren sternförmigen Befestigungsmauern, die allerdings nie angegriffen wurde. Sonst gibt der Ort nicht viel her. Uns fällt der hier anscheinend besonders große Leerstand von Geschäfts- und auch Wohnhäusern auf. Aus unserem Hotelfenster sehen wir sowohl die süd- als auch die nordgehende Hurtigrute.

Angeln am Neidenelva Kreuzung in Neiden Auf der E75 Auf der E75
Tunnel nach Vardø Zimmer im Vardø Hotel Hurtigrute Festung Vardøhus
Vardø Möwen überall Wal-Steak Hurtigrute nachts um 4
Freitag, 13.07.2012{Wetter}Tagesziel: Berlevåg (N) 358 km

Jetzt geht es noch weiter in den Norden. Zuerst dürfen wir die E75 wieder zurück bis kurz vor Tana bru fahren, diesmal bei strahlendem Sonnenschein mit vielen Fotostopps.
Dann biegen wir ab auf die super ausgebaute RV 890. Zuerst führt sie am Ufer des Tana entlang, dann über das Kongsfjordfjell mit seiner bizarren Schönheit. Ohne Strauch und Baum und voller Felsbrocken. Angekommen auf der Gednjehøgda, gabelt sich die Straße nach Båtsfjord und Berlevåg. Wir machen zuerst einen Abstecher über die RV 891 nach Båtsfjord, bevor wir über das Kongsfjordfjell nach Berlevåg gelangen. Das letzte Stück führt direkt am Kongsfjorden entlang und ist einfach traumhaft. Im Winter sind die Straßen allerdings nur im Kolonnenbetrieb zu befahren, da sie nur zu bestimmten Zeiten geräumt werden. In Berlevåg haben wir ein Zimmer in dem gemütlichen Berlevåg Camping & Pensjonat reserviert. Es gibt eine schönen Aufenthaltsraum und eine geräumige Küche, die wir gerne nutzen. Wir machen einen Bummel durch den 1200 Einwohner zählenden Ort mit seinen bunten Häusern. An jedem Sommerabend bietet sich zwischen gegen 22.30 das Schauspiel der sich kreuzenden süd- und nordgehenden Hurtigrute mit einem Nebelhornkonzert, das sich natürlich niemand der Touristen entgehen lässt.
Dazu heute: Mitternachtssonne pur!

Zurück über die E75 Rentiere Zurück über die E75 Auf der 890
Auf der 890 Kongsfjordfjell  Kongsfjordfjell Båtsfjordfjell
Mittagspause Rv 890 Rv 890 Rv890
Menschenleere Strände nur unsere Mopeds Pensjonat & Camping Berlevåg Berlevåg
Berlevåg Berlevåg Einlauf der Hurtigrute Mitternachtssonne
Samstag, 14.07.2012 {'Wetter}{'Wetter}Tagesziel: Mehamn (N) 340 km

Den kompletten Weg bis Tana bru müssen wir zurückfahren. Dann geht es über die RV 98 bis nach Ilfjord, ein Höhepunkt ist die Fahrt über das Ilfjordfjell. Die Straße ist in schlechtem Zustand und wird zur Zeit erneuert. Ein Teilstück von ca. 30 km besteht aus groben Kies und ist nur im Schritttempo zu befahren, da das Vorderrad nur am "schwimmen" ist.
Die RV 888 nach Mehamn dagegen ist super zu befahren und führt auf die Nordkinnhalvøya. Sie führt durch eine traumhafte Landschaft, erst am Fjord entlang, dann durchs Fjell, ist hügelig und kurvig. Allerdings ist es sehr windig, so dass wir auf Stopps verzichten, da das abgestellte Motorrad dann kaum zu halten ist.
Die vorgebuchte Unterkunft in der Jugendherberge liegt direkt am Mehamnfjord. Im Ort gibt es ein Flugfeld, eine Tankstelle und einen Laden, der leider sonntags geschlossen hat.
Exakt nach der norwegischen Wettervorhersage von www.yr.no regnet es von 18:00 – 21:00! Danach flaut der Wind ab, es scheint die Sonne und wir können noch einen schönen Bummel durch Mehamn und viele Fotos machen.

Zurück nach Tana bru Rv 98 Rv98 30 km Kies
Nordkynvegen Nordkynvegen Nordkynvegen Stockfisch
Mehamn Mehamn Mehamn Mehamn
Sonntag, 15.07.2012{Wetter}Tagesziel: Mehamn (N) 124 km

Ein Kurztrip führt uns heute nach Gamvik über eine tolle Straße mit vielen Freizeithäuschen. Am Ende der Straße steht das Slettnes Fyr, mit 71 Grad Nord der nördlichste Leuchtturm auf Europas Festland. Ein weiterer Abstecher geht an den Kjøllefjord, wo die Felsformationen Finnkjerka zu sehen sind. In diesem Ort haben wir an einem Sonntag weder ein geöffnetes Cafe noch einen Laden gefunden!
Den Nachmittag genießen wir draußen in der Sonne vor der Jugendherberge. Um 17:00 öffnet im Ort der Kiosk, plötzlich herrscht dort Hochbetrieb. Dort gibt es leider kein Brot, das wir morgen zum Frühstück brauchen, dafür aber leckeres Softeis!

Und wieder einmal können wir abends das Einlaufen der Hurtigrute beobachten, zudem scheint die Mitternachtssonne in voller Pracht.
Tour nach Gamvik Tour nach Gamvik Slettnes fyr Slettnes fyr
Tour nach Kjøllefjord Tour nach Kjøllefjord Tour nach Kjøllefjord Tour nach Kjøllefjord
Samenzelt Hurtigrute Tour nach Kjøllefjord Tour nach Kjøllefjord
Mehamn Jugendherberge Einlauf Hurtigrute und Auslauf
Mitternachtssonne Mitternachtssonne Mitternachtssonne Mitternachtssonne
Montag, 16.07.2012 {'Wetter}Tagesziel: Olderfjord (N) 301 km

Auch die Straße 888 nach Mehamn ist eine "Sackgasse" und wir fahren diese herrliche Strecke jetzt wieder zurück bis nach Ifjord. Dann geht es weiter auf der RV 98 nach Lakselv mit dem üblichen „größerer Ort“ Programm: Mittag essen, einkaufen und tanken!
Die im Voraus gebuchte Campinghütte in Olderfjord erweist sich als recht verkommen. Sie hat zwar Küche und Mini Bad, aber keine Spur von Gemütlichkeit. Einziges Highlight ist die Lage direkt am Olderfjord. Das erste Mal auf dieser Tour steht uns kein kostenloses Internet zur Verfügung. So gibt es heute abend nichts, was uns vom Postkarten schreiben abhalten könnte!

Rv 888 Rv 888 Rv 888 Rv 888
Rv 888 Rv 888 Rv 888 Rv 888
Rv 888 Minibad mit Aussicht auf den Olderfjord
Dienstag, 17.07.2012{Wetter}Tagesziel: Olderfjord (N) 278 km

Heute steht das Nordkap auf dem Programm. Die E69 führt über 100 km fast immer direkt am Porsangerfjord entlang. Die Straße ist gut befahrbar, sehr kurvig und die Aussichten einfach genial. Wir müssen mehrere Tunnel durchfahren, unter anderem den 6 km lange Nordkaptunnel, der seit dem 1.7.2012 mautfrei ist. Eigentlich hatten wir gedacht, auf der einzigen Verbindungsstraße zum Nordkap wäre richtig was los, aber auch hier sind wir oft kilometerlang allein auf der Straße. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir morgens um 9:00 Uhr unterwegs sind und die Reisebusse dort vielleicht erst am Nachmittag auftauchen?
Der Eintritt zum Nordkap ist mit 235,- NOKs pro Person ganz schön teuer! Bis ein paar Kilometer vorher haben wir schönstes Wetter, das Nordkap aber ist im dichten Nebel verhüllt! Aber dafür ist es ja bekannt. Im Film über die vier Jahreszeiten sehen wir, wie es bei klarem Wetter aussehen könnte! In der Nordkaphalle gibt es mehrere Ausstellungen, ein eigenes Postamt, eine Cafeteria und natürlich einen riesigen Souvenirladen. Das obligatorische Foto vor der Weltkugel darf auch nicht fehlen!
Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher nach Skarsvåg. Dort beginnt der Kletterpfad zum Kirkeporten Felsen, den ich allerdings alleine erwandern muss.

In Honningsvåg, dem Hauptort der Nordkapinsel Magerøya, entdecken wir per Zufall das gemütliche Cafe Corner, in dem es wieder Finnbiff, ein leckeres Rentiergulasch, zu Mittag gibt.
Porsangerfjord Porsangerfjord Porsangerfjord Porsangerfjord
übers Fjell übers Fjell Nordkap thailändischer Tempel
Der Beweis im Nebel Skarsvåg Kirkeporten
Wanderung zum Kirkeporten Wanderung zum Kirkeporten Magerøya Magerøya
Finnbiff im Cafe Corner Nordkaptunnel Rentiere Abendstimmung am Olderfjord
Mittwoch, 18.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Storslett (N) 281 km

Heute sind wir den ganzen Tag auf der E6 unterwegs und das fast nur im Regen. Da hat auch niemand Lust für Fotostopps. Das Aus- und Anziehen der nassen Handschuhe ist einfach zu nervig. Für etwas Abwechslung sorgt der Besuch des Tirpitz Museums in Kåfjord in der Nähe von Alta. Das damals größte deutsche Schlachtschiff wurde, nachdem es mehrere Jahre hier im Fjord gelegen hat, 1944 in Tromsø nach monatelangen Angriffen und mehreren ergebnislosen Versuchen dann doch noch von englischen Bombern versenkt.

Auf dem Campingplatz Fosselv bei Storslett finden wir eine große und gutausgestattete Hütte. Die Gelegenheit wird genutzt, um einen Waschgang einzulegen. Da wir fast nur atmungsaktive, schnell trocknende Sachen dabei haben und auch die Heizung in der Hütte bestens funktioniert, wird die Wäsche sogar bis zum nächsten Morgen trocken.

Die Küche lädt endlich mal wieder zum Kochen ein. Am Abend wird das Wetter schön, gegen Mitternacht stehe ich noch gebannt am Fjord und schaue in die Sonne.
Tirpitz Museum bei Alta Auf der E6 Auf der E6 Auf der E6
Auf der E6 Hütte auf dem Fosselv Camping Waschtag Tolle Lage
Fosselv Fosselv Camping Mitternachtssonne! Mitternachtssonne
Donnerstag, 19.07.2012{Wetter}Tagesziel: Tromsø (N) 137 km

Ausgiebig wird in der gemütlichen Hütte gefrühstückt. Nach Packen und obligatorischen Hütte saubermachen brechen wir gegen 11:00 Uhr auf. Im Regen fahren wir auf direktem Wege mit zwei kurzen Fähren nach Tromsø. Eigentlich wollten wir zwei Tage in Tromsø bleiben, aber bei dem schlechten Wetter haben wir keine Lust dazu. Der Nachmittag reicht aus für einen Stadtbummel, hier stehen noch alte Häuser, da die Stadt im 2. Weltkrieg von der Zerstörung verschont blieb. Es gibt recht hübsche Ecken hier und auch eine ganze Reihe von gut besuchten Restaurants, nur die vielen Touristen stören ein bisschen ...
Abends gönnen wir uns was Leckeres im gemütlichen Hotelrestaurant Egon. Das Hotel ist o.k., hat aber keine eigenen Parkplätze. Ein netter Norweger zeigt uns aber einen kostenlosen Motorradparkplatz am Dom.

Tromsø Tromsø Tromsø Tromsø
Eismeerkathedrale Dom Unser Motorradplatz Thon Hotel Polar
Freitag, 20.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Ballangen (N) 395 km

Schon wieder regnet es. Dazu ist es auch noch sehr kalt. Also fallen längere Pausen auch heute wieder aus, es sei denn, zur Mittagszeit in einem Cafe mit leckeren Baguettes!

Schon früh am Nachmittag mieten wir uns auf dem Campingplatz Ballangen eine schöne Hütte mit Küche und Bad. Volker hat heute Geburtstag, da möchte er es gemütlich haben. Da das Wetter immer noch nicht zum Spazierengehen einlädt, verbringen wir nach dem selbstgekochtem Abendessen einen gemütlichen Leseabend mit Cider und zahlreichen Geburtstags SMS und Anrufen in unser Hütte.
E6 im Regen E6 im Regen Hütte Ballangen Camping Echt gemütlich
Samstag, 21.07.2012{Wetter}Tagesziel: Mo i Rana (N) 395 km

Die letzte Etappe auf der E6. Eigentlich ist sie wunderschön und führt immer an der Küste entlang. Aber wegen des Regens können wir die Schönheit nicht so richtig genießen. Mal wieder haben wir den richtigen Zeitpunkt für den Tankstopp verpasst und fahren unsere Maschinen fast bis auf den letzten Tropfen leer, über 340 km hat meine Lady mit einer Tankfüllung wieder geschafft! Als Trostpflaster für das schlechte Wetter gönnen wir uns in einer Pizzeria ein leckeres Mittagessen. Anschließend geht es über das Saltfjell, der Regen hört zwischendurch mal kurz auf, was sofort für einen Fotostopp und Erprobung einer Hängebrücke genutzt wird.
Im Fjell überqueren wir den Polarcirkel diesmal in südlicher Richtung. Hier ist unser nächster Fotohalt, diesmal mit Besuch von Souvenirladen und Cafe.

Wir übernachten in einem unspektakulären Motelzimmer auf dem Campingplatz Mo i Rana, nachdem wir vorher noch ein bisschen shoppen waren. Heute haben wir gelernt, dass in Supermärkten nach 18:00 keine alkoholisierten Getränke mehr verkauft werden dürfen!
Auf der E6 Auf der E6 Auf der E6 Saltfjell
Saltfjell Saltfjell Saltfjell Polarkreis
Sonntag, 22.07.2012{'Wetter}Tagesziel:Vilhelma (S) 327 km

Heute verlassen wir Norwegen in Richtung Osten. Über die E12, dem Blå vegen, gelangen wir nach Storuman in Schweden.
Die Straße führt über das Fjell und hat den Namen von den zahlreichen Seen, die sich rechts und links der Straße befinden. Landschaftlich super schön, allerdings jetzt im Regen und ziemlich kalt. In Schweden kommen wir auf den Inlandsvägen, den wir weiter Richtung Süden fahren. Vor ein paar Jahren sind wir den Inlandsväg bereits in Richtung Norden gefahren, daher wissen wir, was uns erwartet. Kilometerlange schnurgerade Straßen bei Tempo 90! In Vilhelmina haben wir am Abend zuvor ein Zimmer in der Jugendherberge reserviert. Die JH liegt in der Kyrkstaden, die heute ein Freilichtmuseum ist. Wir haben eine komplett antik eingerichtete Wohnung mit großen Zimmer, gut ausgestatteter Küche und schönem Bad. Besser als jedes Hotelzimmer!
Abends scheint ein paar Stunden die Sonne, wir können den Stadtbummel genießen. Im Bahnhof fährt gerade die Inlandsbahn ein.

Blå vegen Blå vegen Jugendherberge in der Kyrkstaden
Vilhelmina Vilhelmina Bahnhof Inlandsbanan
Montag, 23.07.2012{Wetter}Tagesziel: Sveg (S) 426 km

Gestern haben wir beschlossen, dass wir zwei Tage früher als geplant nach Hause fahren. Wir haben noch zwei Puffertage, die wir eigentlich hier in Schweden verbringen wollten. Bei dem andauernden Regen ist uns aber die Lust darauf vergangen. Außerdem sind wir noch so erfüllt von den Eindrücken der Barentssee, dass uns der Süden im Moment nicht mehr so reizt. Daher haben wir die Fähre auf Mittwoch umgebucht und machen heute Kilometer! Den Inlandsvägen geradeaus in Richtung Süden, bis zum Nachmittag im Regen, dann wird es trocken und auch wärmer. Übernachtet wird in der Jugendherberge in Sveg.

Inlandsvägen Inlandsvägen Inlandsvägen Sveg
Dienstag, 24.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Åmål (S) 460 km

Es ist trocken und wird wärmer, je weiter wir in den Süden kommen. Hier merkt man jetzt auch, dass Hochsaison herrscht! In Mora am Siljansee machen wir Kaffeepause in einem Cafe in der Fussgängerzone. Überall gibt es hier Straßencafes, die Menschen bummeln durch die Stadt und über Lautsprecher ertönt aktuelle Popmusik. Das gleiche gilt für das Städtchen Sunne, in dem wir am Nachmittag einen Kaffee trinken.

Die JH in Åmål ist ausgebucht, aber die nette Herbergsmutter besorgt uns eine Hütte auf dem Campingplatz. Die saubere 4-Mann Hütte mit Küche ohne Wasser liegt direkt am Vänernsee. Schöne Lage! Richtig warm ist es geworden. Abends sitzen wir draußen vor der Hütte und lesen. Allerdings wird es schon wieder früh dunkel, wir vermissen die Mitternachtssonne des hohen Nordens.
Camping Åmål Camping Åmål Hütte am Vännern Unsere Hütte
Mittwoch, 25.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Göteborg (S) 281 km

Bei strahlendem Wetter verlassen wir den Vänernsee und fahren auf direktem Wege nach Håverud zum Aquädukt. Hier sind wir schon einige Male gewesen, haben auch schon in der JH gewohnt, die direkt am Dalslandkanal liegt. Gerade als wir ankommen, wird ein Sightseeing Boot durch den Kanal geschleust und wir schauen zu, wie es eine Staustufe nach der anderen meistert, bevor es über das Aquädukt fährt. Auch hier tummeln sich die Touristen. Klar, es ist schwedischer Haupturlaubsmonat und endlich ein richtiger Sommertag! Der nächste Abstecher führt uns auf die Inseln Orust und Tjörn, einer unserer Lieblingsplätze in Schweden! Im Fischerort Hälleviksstrand machen wir Mittag in einem Restaurant direkt am Hafen. So voll wie heute haben wir diesen Ort bei unseren zahlreichen Besuchen noch nie erlebt. Weiter geht es auf direktem Wege nach Göteborg. Um 16:00 checken bei bei der Stena Line ein und können sofort durchfahren auf's Schiff, ist uns auch noch nie passiert. Wir verbringen die nächsten Stunden an Deck und genießen von hier die Ausfahrt aus dem Hafen.

Håverud Håverud Håverud Auf Orust
Auf Orust Lunch in Hälleviksstrand Hälleviksstrand Auslaufen in Göteborg
Donnerstag, 26.07.2012{'Wetter}Tagesziel: Lippstadt 412 km

Das Frühstücksbuffet auf der Stena Line ist wirklich gut! Pünktlich um 9:00 legen wir in Kiel an. Die Motorräder dürfen auf dem Hafengelände eine Abkürzung nehmen, wir sind sofort auf der Autobahn. Jetzt geht es nur noch direkt nach Hause. Durch den Elbtunnel kommen wir ohne Probleme, auch ansonsten ist die Autobahn relativ frei. Um Punkt 14:00 sind wir zuhause in Rixbeck.