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Motorradurlaub in Italien 2001

Vor einigen Jahren waren wir schon mal am Gardasee gewesen. Volker und unser Freund Tom waren damals mit dem Motorrad unterwegs, meine Freundin und ich begleiteten die beiden mit dem Auto. Von unserer Ferienwohnung aus hatten wir tolle Motorradtouren in die umliegende Bergwelt gemacht.

Uns hatte es dort super gefallen, deshalb wollten wir jetzt, da ich auch endlich selber fahren konnte, nochmals die Berge und Seen dort erkunden.

Dauer:  3 Wochen

Mitfahrer

  • Anette: Kawasaki Zephyr 550
  • Volker: Suzuki GSX1100 G
  • Tom: Yamaha XJR 1300

 

Reiseverlauf

  • Anreise mit Autoreisezug von Dortmund nach Verona
  • 1 Woche in Torri del Benaco am Gardasee
  • 1 Woche in Monti in Chianti in der Toscana
  • Rückfahrt mit Zwischenstation in Mittenwald und am Bodensee

{Gardasee}

Kilometer:  3650 (+ 1230 DB-Autoreisezug)

Da wir keine Lust auf stundenlanges Autobahnfahren hatten (und auch nicht auf‘s österreichische Pickerl) haben wir uns für den Autoreisezug entschieden.

Wir sind Freitag abends gegen 17.00 in Dortmund abgefahren und waren am nächsten Morgen um 10.00 in Verona. Da wir zu dritt waren, hatten wir ein ganzes Abteil gebucht und konnten es und dort gemütlich machen.

Was wir vorher allerdings nicht bedacht hatten war, dass am Verladebahnhof nur die Motorräder verladen werden, wir aber von da aus bis zum Bahnhof laufen müssen. Unsere 70l Gepäcktaschen und Tankrucksäcke haben wir also einige hundert Meter schleppen müssen!

Beim nächsten Mal werden wir das Gepäck vorher so gut verzurren, dass es bedenkenlos auf dem Motorrad bleiben kann.

In Verona angekommen, haben wir unser Gepäck also wieder zum Verladebahnhof geschleppt und dort dann unsere Motorräder entladen. Sie hatten die Fahrt schadlos überstanden.

Wir haben Verona dann fluchtartig verlassen und uns in Richtung Torri del Benaco auf den Weg gemacht.

In Torri del Benaco hatten wir für eine Woche eine Ferienwohnung gemietet. Sie gehörte zu einem Hotel mit Pool, den auch wir abends für eine Abkühlung nutzen konnten. Zum Zentrum waren es nur fünf Minuten, so dass wir abends die Mopeds stehen lassen konnten.

Von Torri aus haben wir Tagestouren in die umliegende Bergwelt gemacht. Für meine Schnecke und mich eine echte Herausforderung. Tornantis waren für uns noch Neuland. Und ausgerechnet bei der ersten Bergtour fing es an zu regnen. Zwei Stunden hat es nur so gegossen. Die Sicht war gleich null, dann diese engen einspurigen Strassen und all diese Tornantis!

Als ich unten war, wollte ich nie wieder Moped fahren! Hab’s mir dann aber am nächsten Tag schon wieder anders überlegt!!

Unsere schönsten Touren

{Monte Baldo Tour}

Monte Baldo Tour

Torri del Benaco – Albisano – S.Verolo – Caprino Veronese – Spiazzi – Besichtung der Madonna del Corona - Ferrara di Monte Baldo – S.Valentino – Brentonicio –Mori – zurück durchs Tal nach Torri

{Drei-Seen-Tour}

Drei-Seen-Tour

Mit der Fähre von Torri del Benaco nach Maderno – Gargnano – Navazzo – Lago di Valvestino – Idro – Lago d’Idro – Storo –Lago di Ledro – Riva – Torbole – Malscesine – Torri

{Sarche Tal}

Sarche Tal

Torri – Torbole - Riva – Lago di Tenno – Ballino Paß - Ponte Arche – Sarche –Vezzano – Cadine –Sopramonte – Vason – Carniga –Cimone – Castellano –Ronzo –Mori – zurück durchs Tal über Caprina Veronese nach Torri

Nach einer Woche haben wir unser Quartier am Gardasee abgebrochen und uns in Richtig Chianti aufgemacht.

Wir sind von Verona aus die Autobahnen A22 und A1 bis Valdarno gefahren. Da es Samstag war und alles in Richtung Küste unterwegs zu sein schien, waren die Autobahnen entsprechend voll. Wir haben oft gestanden bzw. versucht uns rechts vorbeizuschleichen. Irgendwann am Spätnachmittag sind wir dann in Gaiole in Chianti angekommen. Dann gab es noch ein paar Probleme, bis wir unser Ferienhaus gefunden hatten.

Dafür lag es aber traumhaft, ganz einsam inmitten von Weinbergen, zwei Kilometer vom nächsten Ort, Monti in Chianti, entfernt. Besonders die Abende dort auf der Terrasse mit dem hauseigenen Rotwein werden uns lange in Erinnerung bleiben.

Von dort aus haben wir die Toscana erkundet, in die ich mich beim ersten Anblick verliebt habe. Schon als wir auf der Autobahn auf diese hügelige Landschaft zufuhren, wusste ich, hier bin ich richtig!

Die Strassen sind einfach herrlich, eine Kurve nach der anderen. Längere Geraden scheint es hier nicht zu geben. Allerdings muss man auf den Gegenverkehr aufpassen!

Leider konnte ich dieses Kurvenparadies nicht lange geniessen, da mein Motorrad Vergaserprobleme bekam! Es hat drei Tage in einer italienischen Werkstatt gestanden, aber dort konnte man den Fehler nicht finden.

Letztendlich haben wir den ADAC eingeschaltet, der dafür gesorgt hat, dass mein Motorrad nach Deutschland zurück gebracht wurde. Knapp drei Wochen später ist es dann auch hier eingetroffen!

So habe ich die Toscana nicht mit meiner Schnecke sondern als Volker’s Sozia kennengelernt!

Wir haben uns die Orte der Umgebung angesehen, aber auch Städte wie Siena, St. Gimignano, Volterra und Montalcino. Dort herrschte ein pulsierendes Leben und es gab viel zu sehen. Allerdings ist es nicht so angenehm, bei diesen Temperaturen in Lederklamotten Sightseeing zu machen.

Deshalb haben wir auch auf den Besuch von Florenz verzichtet.

Wir haben es vorgezogen, einfach durch die Gegend zu fahren, durch die Weinberge von einem kleinem Ort zum anderen.

Am beeindruckensten war die Tour durch die Crete. Diese von der Erosion zerstörte Landschaft ist ein krasser Gegensatz zu den grünen Weinbergen.

{Crete}

Und dann war auch die Woche in der Toscana vorbei, leider!

Wir haben uns dann wieder aufgemacht in Richtung Deutschland. Über die A1 und A22 sind wir bis nach Sterzing gefahren und haben dort die Autobahn verlassen. Über die alte Brennerstrasse und Innsbruck sind wir nach Mittenwald gekommen, wo wir uns für eine Nacht eine Pension gesucht haben.

Am nächsten Tag standen dann ein paar Pässe auf dem Programm. Über Garmisch, Reute in Tirol, den Gaichtpass, das Oberjoch, Sonthofen und am Alpsee entlang sind wir zum Bodensee gefahren. Diese Tour durch die Alpenwelt war herrlich. Hier könnte man auch mal einen Urlaub verbringen!

In der Nähe von Meersburg haben wir uns in einer gemütlichen Pension für drei Tage niedergelassen.

Nachdem wir die Gegend um den Bodensee erkundet haben und uns auch noch den Rheinfall angesehen hatten, haben wir uns endgültig auf den Heimweg gemacht.

Bildergalerie