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{Polarlicht}

Zwei Wünsche stehen schon seit Jahren auf meiner Reisewunschliste: Das Kennenlernen der Lofoten im Winter und das Erleben des Polarlichts.
Da sich diese Ziele nicht so wirklich mit einem Motorradurlaub verbinden lassen, habe ich immer mal wieder die Reiseangebote im Internet durchforstet. Und bin schließlich fündig geworden, das Angebot Busreise Polarlichtzauber verspricht genau das, was ich suche. Eine Rundreise von Tromsø aus auf die Vesterålen und die Lofoten und dann mit der Hurtigrute zurück nach Tromsø.
Meine Freundin, mit der ich seit Jahren einen Winterkurzurlaub mache, ist sofort von der Idee begeistert. Unser Stammreisebüro hat uns dazu super Flüge herausgesucht und Ende Februar ist es dann endlich soweit!

Reiseverlauf

Bei der Reise handelt es sich um eine Zubucherreise. Die Übernachtungen, Busreise, Hurtigrute und einige Ausflüge sind im Paket enthalten, weitere Aktivitäten können dazu gebucht werden.
Hier der Reiseverlauf laut Katalog:

  • Tag 01: Anreise nach Tromsø
    Übernachtung Clarion Hotel The Edge
  • Tag 02: Tromsø mit geführter Stadtrundfahrt
    Übernachtung Clarion Hotel The Edge
  • Tag 03: Busreise Tromsø - Harstad (ca.300 km) mit Besuch des Polarparks in Bardu
    Übernachtung Scandic Hotel Harstad
  • Tag 04: Busreise Harstad - Andenes (ca.170 km) mit Besuch einer Rentierfarm
    Übernachtung Hotel Marena
  • Tag 05: Busreise Andenes – Svolvaer (ca.210 km)
    Übernachtung Thon Hotel Lofoten
  • Tag 06: Busreise Svolvær – Stamsund (ca.80 km), abends Einschiffung auf der Hurtigrute
    Übernachtung Hurtigrute (Innenkabine)
  • Tag 07: An Bord, nachmittags Ankunft in Tromsø
    Übernachtung Clarion Hotel The Edge
  • Tag 08: Tromsø, Mittags Abreise

Unsere Reiseroute

{Karte mit Reiseverlauf}

Für Katrin und mich ist die Landschaft der Höhepunkt dieser Reise, an winterlichen Aktivitäten sind wir weniger interessiert. Daher beschränken wir uns bei den Zusatzleitstungen auf die Nordlichtersuche und eine Walsafari.
So haben wir genug Zeit für eigene Unternehmungen oder um einfach nur zu entspannen.
Hier unser Reisetagebuch:
Freitag, 26.02.2016 {'Wetter} Tromsø

Morgens um kurz nach 6:00 heben wir in Düsseldorf ab. Auf dem Flug nach Kopenhagen habe ich einen Fensterplatz und kann einen herrlichen Sonnenaufgang im Osten verfolgen. Von Kopenhagen geht es weiter nach Oslo, wo dann leichte Hektik auftritt. Wir haben nur eine Stunde Zwischenstopp, müssen aber einmal quer durch den Flughafen, das Gepäck abholen, für den Inlandsflug wieder einchecken, Gepäck wieder aufgeben und zum Inlandsgate wetzen. Glücklich und geschafft sitzen wir endlich in dem Flieger nach Tromsø, wo wir dann kurz nach Mittag landen. Schon beim Anflug können wir uns an der weißen Winterlandschaft erfreuen, beim Verlassen des Fliegers bekommen wir dann auch die winterlichen Temperaturen zu spüren.
Mit dem Flybus fahren wir zum Hotel, dabei bekommen wir einen Eindruck von dem Straßentunnelsystem, das die ganze Insel durchzieht und sogar ein paar Kreisverkehre hat.
Am Nachmittag haben wir genug Zeit, die Stadt zu erkunden. Wir bummeln durch die Einkaufsstraßen, laufen zum Alten Hafen, beobachten die Hurtigrute beim Einlaufen, sind fasziniert von der herrlichen Aussicht auf den Fjord und genießen die weiße Winterlandschaft mit den Bergen im Hintergrund.
Abends treffen wir dann unsere Reiseleiterin Céline und beim gemeinsamen Abendessen lernen wir auch die anderen Mitreisenden kennen.

Flug in den Winter Flughafen Tromsø Tromsøbrücke mit Eismeerkathedrale Clarion Hotel The Edge
Samstag, 27.02.2016 {'Wetter} Tromsø

Das Frühstück im Clarion Hotel lässt keine Wünsche offen, auch die norwegischen Spezialitäten vom Fischbuffet, der Pfannkuchen und brunost wird probiert.
Anschließend brechen wir mit Céline zu einer 2-stündigen Stadtführung durch die größte Stadt Nordnorwegens auf. Das Zentrum von Tromsø liegt auf der Insel Tromsøya. Nachdem Céline uns die Sehenswürdigkeiten in der Stadt gezeigt hat, fahren wir zur Südspitze der Insel und steuern Aussichtspunkte an, von denen man eine tolle Blick auf die Stadt und den Fjord hat. Über die 43 m hohe Tromsøbrücke erreichen wir die Eismeerkathedrale, die wir auch besichtigen. Zum Abschluss zeigt uns Céline noch das Universitätsklinikum, der größte Arbeitgeber der Stadt.
Am Nachmittag besuchen Katrin und ich das Polarmuseum. Es liegt im alten Zollhaus und erzählt von riskanten Polarexpeditionen. Anschließend wandern wir bei Sonnenschein am Wasser entlang bis zur Südspitze der Insel.

Um 19:00 treffen sich fast alle Reiseteilnehmer zur Polarlichtsuche. Diego fährt mit uns zu den besten Plätzen außerhalb der Stadt auf der Suche nach dem Polarlicht. Gleich an dem ersten Standplatz, einem See auf Kvaløya, haben wir Glück. Es herrscht starke Nordlichtaktivität und schon nach kurzem Warten erscheinen die leuchtenden Schleier am Himmel. Sie wechseln ständig ihr Muster, mal streifenförmig, dann wieder als größere Flächen. Viele der Teilnehmer sind gut ausgestattet mit Spiegelreflexkamera und Stativ und wetteifern um die besten Fotos. Aber einige, so wie auch ich, genießen einfach nur das Schauspiel am Himmel. Es ist schon ein einmaliges Erlebnis, wenn auch etwas enttäuschend! Das auf richtig belichteten Fotos farbige, meist grün wirkende Polarlicht, ist für meine Augen meist nur als weißer Schleier zu sehen.
Nach einer Stunde brechen wir zum nächsten Standort auf, einer kleinen Bucht. Leider sehen wir dort keine Polarlichter mehr, stattdessen werden wir aber mit heißem Kakao, Kaffee und Tee, Plätzen und Elchwurst verwöhnt. Unser Guide Diego hat ebenfalls fotografiert und stellt uns diese Bilder anschließend zum Download zur Verfügung.

Tromsøya Eismeerkathedrale Alter Hafen Blick auf Tromsø
Polarlicht Polarlicht Polarlicht Polarlicht
Sonntag, 28.02.2016 {'Wetter} Tromsø – Harstad

Nach dem ausgiebigen Frühstück werden wir von Yngve in Empfang genommen, der uns in den nächsten Tagen mit seinem Bus die Schönheiten der Vesterålen und Lofoten zeigen wird. Die Europastraße ist geräumt und führt durch eine herrliche Winterlandschaft. Aufgrund der tiefen Temperaturen erwartet uns hier kein dreckiger Schneematsch sondern leuchtend weiße Landschaften.
Gegen Mittag kommen wir am Polar Park in Bardu an, dem nördlichsten Wildpark der Welt. Er hat eine Größe von rund 100 Fussballfeldern und ist damit einer der Parks mit der größten Fläche pro Tier.
So müssen wir auch einige Kilometer zu Fuß zurücklegen, um allen Tieren einen Besuch abstatten zu können. Wir sehen Wölfe, Luchse, Braunbären, Elche, Rentiere, Moschusochsen und einen Polarfuchs. Die Wintersonne scheint und es macht Spass, in dem weitläufigen Gelände herum zu laufen. Der Tierwärter erzählt interessante Geschichten und scheint sehr viel Freude an seiner Arbeit zu haben.

Dann geht es weiter bis zum Ofotfjord, wo wir nach einem Fotostopp auf die E10, dem 'Kong Olavs vei' abbiegen, der uns über die 1007 m lange Tjeldsundbrücke auf die die Vesterålen bringt. Die Landschaft der Insel Hinnøya, auf der wir uns jetzt befinden, können wir leider nur durch das Busfenster genießen.
Nach dem Einchecken im Hotel in Harstad machen wir noch einen Bummel zum Hafen und durch die Stadt.

Wölfe Braunbär Moschusochsen Im Polarpark
Montag, 29.02.2016 {'Wetter} Harstad – Andenes

Vor dem Frühstück mache ich noch einen kurzen Fotospaziergang zum Hafen und der Anlegestelle der Hurtigrute. Um 9:00 brechen wir dann auf, um nur zwei Kilometer weiter Halt zu machen, um die Kirche von Trondenes, der ältesten mitterlalterliche Steinkirche Norwegens, zu besuchen. Es ist herrliches Wetter und die Sonne scheint. Deshalb machen wir auch noch eine kleine Schneewanderung zur Bucht Sølvskeivågen.

Gegen Mittag sind wir Gast auf der Rentierfarm Inga Sami Siida. Hier sitzen wir gemütlich in einem Lawu um das Lagerfeuer und Laila erzählt uns über die Sami, ihre Kultur und das Joiken. Dazu gibt es einen leckeren Eintopf Bidas mit Rentierfleisch und Gemüse, dazu Fladenbrot. Danach dürfen wir die Rentiere füttern und natürlich viele Fotos machen.
Am Nachmittag setzen wir die Fahrt fort auf die Insel Andøya mit Andenes, dem nördlichsten Ort der Vesterålen, als Tagesziel. Einen letzten Fotostopp machen wir am Kleivodden nördlich von Bleik mit freien Blick auf das offene Meer.

Hafen Harstad Trondenes Kirche Trondenes Trondenes
Rentierfarm Rentierfarm Ganz schön glatt Unterwegs
Dienstag, 01.03.2016 {'Wetter} Andenes – Svolvaer

Am heutigen Vormittag findet die Walsafari beim Veranstalter Hvalsafari AS statt, ein weiterer Höhepunkt der Reise, zu der sich auch die meisten Teilnehmer angemeldet haben. Andenes ist der perfekte Ort für Walbeobachtungstouren, denn hier trifft der flache Kontinentalsockel auf tiefere Teile des Atlantiks.
Zuvor haben wir noch Zeit, uns den Leuchtturm Andenes Fyr anzusehen und ein wenig am Strand spazieren zu gehen.

Um 11:00 besteigen wir dann das Walbeobachtungsboot M/S Reine und fahren hinaus ins offene Meer. Im Walgebiet angekommen, werden die Hydrophone eingeschaltet, um die Echolot-Klicks der Pottwale zu hören. So weit, so gut!
Die erste Stunde auf dem 80 Personen fassenden Boot habe ich noch voll ausgekostet und das sich uns bietende Panorama genossen. Es war allerdings sehr windig und irgendwann bin ich seekrank geworden. Ich habe diese Erfahrung zum ersten Mal gemacht und sie war sehr heftig. So habe ich nichts von den Pottwalen gesehen, die sich dreimal gezeigt haben. Katrin hat sie zwar gesehen, aber Fotos hat sie auch nicht machen können.

Am Nachmittag startet die Fahrt nach Svolvær, der Hauptstadt der Lofoten. Das Wetter wird schlechter und wir haben über 200 Kilometer vor uns. Die Fotostopps fallen daher aus und wir bestaunen die rauhe Schönheit der Lofoten durch das Busfenster.
Abends spazieren wir durch den malerischen Hafen von Svolvær.

Leuchtturm Andenes Andenes Andenes Andenes
Walsafari Hinaus aufs Meer Noch gehts... Elch in freier Wildbahn

Mittwoch, 02.03.2016 {'Wetter} Svolvær – Stamsund

Heute bringt uns Céline die Lofoten näher. Abends um 19:30 müssen wir in Stamsund auf der Hurtigrute sein. Bis dahin führen Yngver und sie uns zu vielen schönen Orten auf den Lofoten und erzählen uns von dem Leben der Fischer.
Alles was wir heute sehen, habe ich bereits mehrmals im Sommer entdecken können. Es ist sehr interessant, die Orte im Winter zu erleben, vor allem die Ruhe um diese Jahreszeit ist entspannend.
Erster Halt ist an der Vågan Kirche in Kabelvåg, der größten Holzkirche nördlich von Trondheim. Weiter geht es in das Fischerdorf Henningsvær mit dem urtümlichen Hafen und seiner Bergkulisse. Alles hat geschlossen, wir sind dort fast die einzigen Menschen auf der Straße!
Als nächstes halten wir am Lofotr Wikingermuseum bei Borg, das fast im Schnee versinkt. Im Sommer tummeln sich die Reisebusse auf dem Parkplatz, jetzt ist alles leer.

Ähnlich ergeht es uns in Nusfjord, das auf der UNESCO Liste der Kulturdenkmäler steht. Es ist eines der ältesten und best bewahrten Fischerdörfer der Lofoten. Um den engen Hafen reihen sich Rorbuer, die an Touristen vermietet werden. Am Ende des Hafens ist ein Fels, von dem man einen tollen Blick auf den gesamten Hafen hat.
Überall auf den Lofoten sehen wir Holzgestelle, an denen der Stockfisch zum Trocknen aufgehangen wird. Die meisten sind leer, aber Céline findet eine Stelle in der Nähe von Ramberg, wo wir den paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden Kabeljau hängen sehen.
Nach einem Abstecher an den schönen Strand von Ramberg kommen wir nach Stamsund, wo wir auf die Ankunft der Hurtigrute warten.
Die Nacht verbringen wir auf See, die Fahrt durch den engen Raftsund verpasse ich leider. Da sich mein Magen noch an die Walsafari erinnert, ziehe ich es vor, abends in der Kabine zu bleiben...

Svolvær Kirche in Kabelvåg Henningsvær Lofotr Wikingermuseum
Nusfjord Nusfjord Nusfjord Nusfjord
Stockfisch Stockfisch Ramberg Ramberg
Donnerstag, 03.03.2016 {'Wetter} Tromsø

Am Morgen umrunde ich auf dem Promenadendeck einmal das Schiff, bevor wir uns zum Frühstücksbuffet in die Saga Halle begeben. Den ganzen Vormittag verbringen wir, dick verpackt, auf dem Sonnendeck. Die Sonne scheint wirklich und ich kann mich nicht satt sehen an dem herrlichen Panorama.
Wenn wir uns mal aufwärmen müssen, trinken wir in dem zweistöckigen Panoramasalon einen heißen Latte Macchiato. Dann zieht es uns aber wieder auf Deck.
Gegen Mittag legt die Hurtigrute kurz in Finnsnes an, um 14:30 erreichen wir dann Tromsø. Für die letzte Nacht checken wir wieder im Clarion Hotel The Edge ein.
Noch einmal haben wir Gelegenheit, durch Tromsø zu bummeln und die letzten Mitbringsel zu erstehen. Den Abend verbringen wir bei einem leckeren Essen im Egon Tromsø.

Mit der Hurtigrute in Harstad Auf der Hurtigrute Auf der Hurtigrute Auf der Hurtigrute
Finnsnes Auf der Hurtigrute Auf der Hurtigrute Tromsø in Sicht
Polaria Trollfjord Abendbummel in Tromsø Schneechaos in Oslo

Freitag, 04.03.2016 {'Wetter} Tromsø

Ein letztes Mal geht es zum leckeren Frühstücksbuffet. Danach machen wir noch einen Spaziergang, geniessen die frische Winterluft und ein paar Sonnenstrahlen. Gegen 12 Uhr startet der Sammeltransfer zum Flughafen. Dort ist Céline uns noch beim Einchecken behilflich, bevor wir uns verabschieden.
In Südnorwegen hat es inzwischen heftig geschneit, auf dem Osloer Flughafen gibt es starke Schneeprobleme. Daher verzögert sich schon unser Abflug in Tromsø, der Flieger von Oslo nach Düsseldort startet 1,5 Stunden später als geplant. Das Flugfeld ist eine einzige weiße Landschaft, schwere Räummaschinen sind im Dauereinsatz. Andere Reiseteilnehmer haben nicht mehr so viel Glück, ihr Flug wird storniert.
Gegen 20:30 landen wir in Düsseldorf, eine tolle Urlaubswoche ist endgültig vorbei.