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Motorradfahren auf Mallorca

Vor ein paar Jahren haben wir ein längeres Wochenende auf Mallorca verbracht und dabei eine Autotour ins Gebirge gemacht. Schon da war uns klar, diese Tour müssen wir unbedingt mit dem Motorrad wiederholen.

In diesem Jahr ist es endlich soweit! Im Internet bin ich auf den Motorradvermieter Mallorquin Bikes in Cala d'Or gestoßen, der sich vielversprechend anhörte. Auch die ersten Kontakte waren nett, also haben wir dort für fünf Tage zwei BMW F650 GS reserviert. Flug und Hotel haben wir als Pauschalangebot gebucht.

Um es vorwegzunehmen, der Urlaub war super! Alles hat gepasst! Der Ort Cala d'Or, den wir gewählt haben, weil dort dieser Motorradverleih war, hat uns wirklich gefallen. Unser Hotel lag direkt an der Bucht Cala Gran und nur ein paar Minuten von der Fußgängerzone entfernt. Das Hotel war recht klein und ruhig und auch der Ort selbst war nicht überfüllt.

{Hotel Rocador Playa} {Cala Gran}

Mit den Motorrädern gab es keinerlei Probleme. Sie waren top in Ordnung und gut gepflegt. Obwohl ich noch nie auf einer Enduro gesessen hatte, habe ich mich nach ein paar Stunden genauso wohl darauf gefühlt, wie auf meinem Wirbelwind. Auf den Straßen der Tramuntana kann man sich keine bessere Maschine wünschen, selbst die engsten Kehren sind damit problemlos zu fahren. Also, für diese Gegend wirklich eine gute Wahl.

{www.mallorquin-bikes.de}

{Unsere Motorräder}

An zwei Tagen haben wir an einer geführten Tour, die von Mallorquin Bikes angeboten wurde, teilgenommen. Unser Guide Wolf hat uns die schönsten Ecken und Straßen Mallorcas gezeigt und vieles dazu erzählt. Die Touren mit ihm haben wirklich viel Spaß gemacht.

{Mallorcatouren}

Tour 1 - An der Ostküste

Um uns an die Motorräder zu gewöhnen, fahren wir am ersten Tag noch nicht sofort ins Gebirge. Stattdessen gibt es etwas Kultur, in Porto Cristo besuchen wir die Höhlen von Drac. Die Coves del Drac sind das größte Höhlensystem der Balearen. Man steigt hinab bis zu einem unterirdischen See, hier gibt es zu tollen Lichteffekten ein kleines Konzert.

Ein paar Kehren gibt es dann doch noch! Wir fahren zur Wallfahrtskirche San Salvador, die festungsartig auf einem Fels tront.

{Porto Petro} {Höhlen von Drac} {Straße zur Santuari de Sant Salvador} {Ausblick von Sant Salvador}

Tour 2 - Tramuntana

Heute gibt es eine geführte Tour mit Guide Wolf. Er macht sich mit uns und noch einem Bikerpaar aus Gütersloh auf den Weg ins Gebirge. Auf kleinen einsamen Wegen führt er uns Richtung Westen. Viele dieser Straßen sind rechts und links von hohen Steinwällen umrahmt. Dahinter verbergen sich Fincas und Olivengärten. Oft sieht man weidende Schafe.

Der ersten Kehren gibt es auf dem Weg zur Santuari de Nostra Senyora de Cura bei Randa. Von diesem Klosterkomplex hat man, wenn die Sicht klar ist, einen tollen Blick auf das flache Umland. Wir legen hier eine Kaffepause ein.

Weiter geht es nach Valdemossa. Wir verzichten aber auf eine Stadtbesichtigung und nehmen stattdessen die Abzweigung zum Port de Valdemossa. Kurvenreich, mit zahlreichen engen Kehren, geht es auf der 6 km langen Fahrt hinunter zum Meer. Zwischendurch hat man immer wieder einen faszinierenden Blick aufs Meer. Der Hafen selbst ist nicht besonders sehenswert, die Straße ist hier eindeutig die Attraktion!

Ein paar Kilometer weiter östlich kommt das nächste Highlight, die Straße nach Sa Calobra. In engen, aber gut ausgebauten Schleifen, windet sich die Straße 800 m hinab zur Bucht von Calobra. Wir sind erst am späten Nachmittag hier, die Zeit zu der sich an jeder Kehre Staus bilden, weil ein Reisebuss entgegen kommt, ist zum Glück vorbei. Wir können die Abfahrt und den Blick auf die Bucht einfach nur geniessen.

{Santuari de Nostra Senyora de Cura} {Unsere Gruppe} {Straße nach Sa Calobra} {Straße nach Sa Calobra}

Tour 3 - Formentor

Die Halbinsel Formentor steht auf dem Programm. Auf 20 km Länge zieht sich eine kurvenreiche Straße von Port de Pollenca bis zum Cap de Formentor, dem nordöstlichens Punkt Mallorcas. Leider nimmt der starke Verkehr und die von den Reisebussen verursachten Staus viel von der Fahrfreude. Der Blick vom Mirador Es Colomer ist es aber dennoch wert. Zu Fuß kann man zum Aussichtspunkt klettern, von wo man einen herrlichen Blick hat. Gegenüber von dieser Aussichtsterrasse geht eine schmale Straße ohne Randbefestigung in engen Kehren zu einem ehemaligen Militärposten mit einem alten Wehrturm, dem Atalaya d'Albercuix hinauf. Die Aussicht von hier oben ist noch grandioser.

{Halbinsel Formentor} {Halbinsel Formentor} {Straßen zum Cap de Formentor} {Am Mirador Es Colomer}
{Leuchtturm am Cap de Formentor} {Kehren zum Wehrturm Atalaya d'Albercuix} {Pollencia} {Ausblick geniessen!}

Tour 4 - westliche Tramuntana

Wir sind wieder mit Wolf unterwegs. Auf kleinen einsamen Straßen fahren wir nach Westen. Bei Porreres geht es hinauf zum Santuari de Monti-sion, eine Eremitage mit weiten Blick über das Land. Dann geht es wieder ins Gebirge, der westliche Teil der Tramuntana soll erobert werden. Von Valdemossa windet sich ein tolle Bergstrecke über Banyalbufar und Estallencs nach Andratx. Tolle Kurven, enge Kehren und immer wieder schöne Ausblicke aufs Meer. In Andratx biegen wir dann auf die kleine Straße nach San Telmo, auch diese Straße ist wieder abenteuerlich. Noch zwei weitere Pässe sind zu überwinden, dann verlassen wir den Westen und machen noch einen Abstecher zur Südküste nach Estanyol, wo wir am Hafen eine letzte Kaffeepause einlegen.

{Blick von der Santuari de Monti-sion} {Terrassenanbau bei Andratx} {Pause zum Schauen} {Nordwestküste}

Tour 5 - Südspitze

Am letzten Tag versuchen wir auf eigene Faust, all die kleinen kaum befahrenen Sträßchen entlang der Fincas und Olivengärten zu finden. Mal führt der Weg ins Nichts, mal endet er an einer kleinen einsamen Bucht. Am Cap des Ses Salines, der Südspitze Mallorcas, geniessen wir die Ruhe und den Wind an der steinigen Küste. Wir fahren entlang der Meersalzgewinnungsanlagen und machen Mittagspause in Colonia sant Jordi. Die Tour beenden wir mit einem Eis in Cala Figuera, einem hübschen Fischerort.

{Kleine Straßen ..} {.. eine Finca} {Steinmauern} {Südspitze Mallorcas}
{Zusammen an der Südspitze} {Kakteen} {noch mehr Straßen} {Olivengärten}

Insgesamt sind wir in den fünf Tagen 1200 Kilometer gefahren.